Haha leichter gesagt als getan. Unserem Campingkühlschrank haben wir schon irgendwo in Norwegen den Stecker gezogen. Er hat uns einfach zu viel Energie gesaugt, wie ein blutrünstiges kleines Monster! In Skandinavien war es ohne Kühlschrank nicht allzu problematisch, da die Temperaturen äußerst selten die 15 Grad Marke überstiegen… Als dann aber Deutschland wieder in Sichtweite war, entschieden wir uns einen neuen zu bestellen. Aus diesem Grund verbrachten wir die ersten Tage auf Sylt auf einem Campingplatz. Aus einem anderen Blog erfuhren wir, das es erfolgreich funktionierte einen haushaltsüblichen Kühlschrank im Bus zu installieren. Wir hatten damals beim Umbau schon mit dem Gedanken gespielt, waren uns aber nicht sicher ob das funktionieren kann. Die Wahl viel auf einen kleinen weißen, Marke Bomann, Kompressor, Energieeffiziensklasse A++. Super. Garantierte Lieferung am Freitag, passt ja perfekt. Pustekuchen. Wir wollen auch nicht lange um den heißen Brei reden, das Paket kam schlussendlich erst am Mittwoch. Aber nur weil wir selbst alle Hebel in Bewegung gesetzt haben um unser Paket zu finden. Es war nämlich weg. Einfach weg. Weder Amazon, noch die deutsche Post, Hermes oder diverse private Paketzusteller von der Insel konnten Auskunft geben. Markus verbrachte einen halben Tag mit Telefonaten, die nach und nach immer lauter wurden. Auch der Poststelle statteten wir einen kurzen Besuch ab, die aber auch leider nichts wussten. Zu allem Übel wurde Janina von einer Wespe in den Allerwertesten gestochen… Helau… Bei einem Kaffee in Wenningstedt sprang Markus dann plötzlich auf und schmiss sich förmlich vor ein Hermesfahrzeug. Der arme Fahrer wusste gar nicht wie ihm geschah und flehte Markus an weiter fahren zu dürfen, da er wirklich nicht wusste ob ein Kühlschrank in seinem Kofferraum stand. Er gab uns die Nummer vom ISD (Inselschnelldienst) Eine total sympathische Dame vom ISD hat diesen Laden wirklich im Griff. Es schien als wüsste sie alle Auftragsnummern von den Paketen die bei ihr eintreffen auswendig. Sie konnte uns prompt sagen wann unser langersehntens Paket eintreffen wird. Wir liebten diese Frau.
Es kam dann wir versprochen am nächsten Tag an. Der Kühlschrank passte aber auch nicht mit roher Gewalt in seine vorgesehene Öffnung. Wir hatten das schon geahnt, wollten es aber nicht so richtig wahrhaben. Eine Lösung musste her. Janina erinnerte sich an einen Second Hand Möbelladen in der Nähe ihrer alten Wohnung. Sie hatte damals ein paar Möbel ergattert und behauptete das die auch eine Werkstatt haben. Der nette Mann im Läden schien mit der Frage, ob sie einen Elektrohobel in der Werkstatt hätten, leicht überfordert. Wir mussten auf Jan warten. In der Zwischenzeit schlenderte Janina durch den Laden und entdeckte ein paar nützliche Dinge, die sie an der Kasse bunkerte. Dann kam endlich Jan und bejahte unsere Frage zum Glück prompt. Schnell war ein Verlängerungskabel von der Werkstatt bis zum Bus gelegt und er stellte uns noch weiteres Werkzeug zur Verfügung. Jan ist ein super Kerl. Nordisch, Surfer, hat auch ein Rollinghome, total hilfsbereit. Super! Klar haben wir mit dem Gerät eine riesen Sauerei veranstaltet. Quasi so als würde man in einem richtigen Haus, im vollmöblierten Zustand, eine Wand mit einem Schlagbohrer vernichten.
Kurzzeitig überlegten wir uns Meerschweinchen anzuschaffen, Streu hatten wir ja jetzt zu Genüge.
Nach einer Stunde hobeln, einigen Gewaltausbrüchen und gutem Zureden ächzt sich der Kühlschrank dann endlich in seine vorhergesehene Position. Und er funktionierte, nicht! Haha, wie witzig. Obwohl der neue Kühlschrank viel viel weniger Amperestunden als der alte benötigt, möchte er einen Startstrom von soviel Watt, das unser Wechselrichter beim einschalten panisch an zu piepen fängt. Obwohl es sich nur um einige Millisekunden handelt, wo er derart viel Strom benötigt, schaffen wir und der Kühlschrank es nicht den Wechselrichter zu überlisten. Was tun: nächsten Campingplatz eine Ecke weiter (Cuxhaven) buchen, stärkeren Wechselrichter wieder über Amazon bestellen, hoffen das DHL anstatt Hermes Lieferant ist und auf nach Cuxhaven (schlechte Entscheidung was den Ort angeht, aber dazu später mehr..) das Ende vom Lied:
1: unser neuer toller Kühlschrank produziert binnen einer Stunde Eiswürfel. 2: Wir trinken jeden Abend Bier. Eiskalt! 3: Jan und die Werkstatt 36 sind super klasse. 4: Der nette Verkäufer hat uns die Artikel, die Janina bei der Werkstatt 36 deponiert hatte, allesamt geschenkt. 5: obwohl wir noch die nicht geplante Ausgabe des Wechselrichters haben, kommen wir mit dieser Alternative um fast 500€ günstiger bei weg, als hätten wir uns einen klassischen Absorberkühlschrank gekauft.